Johannisberg 3453 m; Oberwalderhütte; Alpine Hochtour-Grßglockner Nord

Tourdatum: 04.-06. August 2019

Tourbegleiter: Rudi Günter, Christian Eichhorn

Teilnehmer: Rosi Maßmann, Hans Binder, Christian Eichhorn, Rudi Günter, Gerald Knauer, Gerhard Ludwig.

Start am Sonntag um 8 Uhr, Anfahrt über Lofer, Zell am See bis Bruck an der Glockner Hochalpenstraße. Nach dem Mittagessen in Bruck über die Mautstraße hoch zum Parkhaus auf der Franz-Josephshöhe auf 2368 m.

Der Gamsgrubenweg führt durch 6 Tunnels hinauf auf das südliche Bockkarkees (Kees = Gletscher). Der direkte Anstieg, den wir wählten, ist zwar seilversichert, führt aber extrem steil durch die Ostwand des Hohen Burgstall. Mit den schweren Rucksäcken waren wir oben am Ausstieg total fertig.

Zur Hütte auf 2972 m war es dann nur noch ein kurzer Spaziergang. Die Hütte ist ein alpines Ausbildungszentrum für den ÖAV. Für unsre Gruppe bekamen wir ein Lager mit 6 Betten zugewiesen. Das war optimal, da auch jeder sein eigenes Schrankabteil hatte. Duschen für 3 €  war auch möglich.

Am Montag Wecken um 6.30 Uhr und Frühstück vom gut gedeckten Büffet, war ganz lecker.

Alles klar zum Aufstieg auf den Johannisberg

Dann gings mit voller Gletscherausrüstung Seil, Pickel, Steigeisen zur Tour auf den Johannisberg 3453 m.

Von der Hütte zuerst ein Stück nördlich und dann hinunter auf den großen Gletscher des Pasterzenboden. Hier bildeten wir 2 Seilschaften und marschierten in eimem großen Bogen auf dem flachen Gletscher an den Fuß der firnbedeckten Ostwand des Johannisbergs. Ab hier ging es dann steil nach oben, zuerst am Firn, dann später auf Blankeis, aber griffig. Gegen Ende nochmals ein sehr steiler Firnaufschwung, der die letzten Kräfte abverlangte. Gegen 12 Uhr standen wir  angestrengt, aber glücklich am Gipfel. Die Rundsicht auf den nahen Großglockner und den gewaltigen Gletscher der Pasterze war überwältigend.

Dass wir Alten das nochmal geschafft hatten! Leider zog sich das Wetter ringsum zu, sodaß wir nur eine kurze Trinkpause machen konnten.

Der Abstieg zog sich dann länger hin, da der Firn mittlerweile total aufgeweicht und mühsam zu begehen war. Für den Rest des Tages war Erholung angesagt bei Bier und Kaffee  auf der sonnigen Hüttenterrasse.

Am Dienstag früh weckte uns der Regen, der ans Hüttenfenster prasselte. Da war der Entschluß die Hütte vorzeitig zu verlassen, schnell gefaßt (eigentlich war bis Mittwoch geplant). Nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen zusammen und verabschiedeten uns von den freundlichen Wirtsleuten.

Bei Regen und eisigem Wind mußten wir von der Hütte noch ca. 200 m hochsteigen bis zum Einstieg auf das Bockkarkees. Der Abstieg über den seilversicherten Steig wäre bei der Nässe zu gefährlich gewesen. Über den Gletscher gings problemlos hinab und auf dem Gamsgrubensteig zurück zum Parkhaus auf der Franz-Josephshöhe. Nach einem guten Mittagessen in Fusch waren wir dann gegen 5 Uhr wieder in Kirchheim.

Nach einem guten Mittagessen in Fusch waren wir dann gegen 5 Uhr wieder in Kirchheim.

Fazit: Wir haben 3 anstrengende, aber tolle Tage in einer wilden Hochgebirgswelt erlebt.

Die Gletscher ziehen sich immer weiter zurück, die Hüttenanstiege werden immer schwieriger, weil der Permafrost höher steigt und die Berge zerbröseln.

Keine guten Aussichten für die nachfolgenden Generationen. Hoffen wir, dass unsre Politiker den Mut finden, den Klimaschutz energisch anzupacken!

Ein Beitrag von Rudi Günter.