Julische Alpen,Kletterwoche vom 12. – 18. September

Tourdatum: 12. – 18. September 2017

Tourenbegleiter: Christian Eichhorn

Dienstag: Anreise: Es ging los mit Regen und das während der gesamten Fahrt bis Kranjska Gora (Kronau). Wir (Annemarie, Helga, Monika mit Alina, Rosi, Christian, Gerhard, Rudi und Werner) reisten mit dem Gemeindebus auf der Autobahn bis Villach, weiter über den Wurzenpass und nach 4 Stunden waren wir auch schon da. Das Hotel Lek, war nirgends angeschrieben und das hatte etwas Kurverei im Ort zur Folge, doch dann standen wir davor und staunten: Man hatte es umbenannt, es heisst jetzt:  „Best Western Hotel“.

Mitttwoch: Sonnenschein, super Bergwetter.                                               Wir hatten vor, als Erstets den leichten Klettersteig auf die Mala Mojstrovka (2332 m) zu besteigen, doch daraus wurde nichts, denn der Steig war eingeschneit. Am Vrsicpass (1611 m) geparkt, wanderten wir am Ticarev Dom (Gasthaus) vorbei, auf den nicht verschneiten Buckel  und haben festgestellt: Auf der Mojstovka ist alles weiss. Die hellen Felsen waren jetzt noch heller als sonst. Wir beobachteten Leute in den verschneiten Mojstrovka-Felsen und so gingen wir und rutschten im bis ca. 15 cm tiefen Schnee am  Normalweg auf den nörlichen Mojstrovkasattel. Zum Glück gabs als Wegweiser viele Steinmännchen, denn die Farbmakierungen, waren vom Schnee zugedeckt. Den M-Sattel hatten wir trotz Schnee nach 2 Stunden Gehzeit erreicht und hatten eine prächtige Aussicht. Aber der Wind blies und die Berggipfel waren gleich wieder im Nebel. Und so blieb der M- Sattel unser Bergziel ( 2060 m). Beim Runtergehen fanden wir einen windstillen Bereich zum Brotzeit machen. Da hieß es erst Schneeräumen um sich hinsetzen zu können; ha ha.   Am Nachmittag suchten wir die Soca- Quele (Isonzoquelle) auf. Es war ein richtiges Abenteuer, denn wir gingen am rauschenden Felsbach entlang und mussten bis zur Quelle über die seilgesicherten Felsen klettern. An der Rückfahrt machten wir am Kugy- Denkmal Halt um anschließend die schön angelegte und kurvenreiche Paßstrasse zu genießen. Am Parkplatz mit Aussicht auf den Prisojnik (Prisank) bewunderten wir das verschneite Felsenfenster  und stellten fest: Das wird nix mit dem Klettersteig.

Donnerstag: Tag der Wasserfälle

Die Bewölkung kam immer weiter runter, so blieb das Hochgebirge für sich alleine und wir besuchten die Matuljekwasserfälle Slap 1 und 2.  Mit unserem Bus bis Gozd Martuljek gefahren und von da gewandert durch den wunderschönen Mischwald in mit Wurzeln durchsetzten Serpentinen.  Immer wieder überpatschten wir Bäche, die brave Ali lief durch,  bis zur ersten Bücke mit Sicht auf den 1. Slap (Wasserfall). Weiter gings, nur etwas steiler, zum 2. Slap. Der Anblick war imposant, denn der Wasserfall ist ca. 100 m hoch.  Über die seilversicherte Kletterei erreichten wir den Fall – Fuß.

Am Rückweg machten wir in der urigen Hütte Brunarica pri Ingotu (930 m) Pause und hatten dabei die hausgemachten Gemüse- und Kürbissupen genüsslich verspeist und der Wirt spendierte dazu selbstgemachte Liköre und Schnäpse. Verkaufen wollte er uns den Schnaps erst recht teuer, doch da hatte sich wohl ein Verständigungsfehler eingeschlichen gehabt und so nahmen wir mehrere Flaschen mit. Beschwingt und locker wanderten wir, mit Halt am Kohlenmeiler, bis zum Ausgangspunkt in Gozd Martuljek.

Am späten Nachmittag besuchten wir den Bleder – See mit Fahrt drum rum und Uferwanderung.

Freitag: Planicatal und Klettersteig

Die Nebel sind heute noch tiefer als gestern. Wieder nix mit Hochgebirge und schönem Panorama. An der Strasse bei Podkoren kommt das versickerte Quellwasser der Sava Dolinka (Wurzener Save) aus dem Boden.

Weiterfahrt ins Planicatal, an den Sprungschanzen parkten wir das Auto. Die Schanzenanlage ist absolut beeindruckend, vorallem die Flugschanze. Zum Tamar Dom (Haus)  sind es ca. 6 Km, wir hatten immer wieder mit dem nassen Element zu kämpfen. Das viele Flusswasser versickerte nur langsam und so hatten wir einen ca. 5 m breiten  und bis ca. 30 cm tiefen Bach zu queren. Die Tritt-Steine im Bachbett waren alle überspült, Gerhard mit seinen langen Beinen hat den Sprung darüber mehmals geübt, einige von uns bauten eine sehr wacklige Brücke aus Ästen und Reisig. Zum Glück hatten die meisten wasserdichtes Schuhwerk, einige Füsse wurden trotzdem nass. Am Tamar Haus gabs zum aufwärmen feinen Glühwein, sowie z. B. dicke Gemüssesuppe mit Wurst, alles hat uns sehr gemundet. Vom Panorama waren nur mystische Felsen zu sehen aber auch der Wasserfall des Saveursprunges.

Von der sehr freundlichen Informationsdame in Kranjska Gora (K-G) erfuhren wir vom Klettersteig im Tal, dem Ferata Hvadnik in Gozd Martuljek auf den Sredni Vrh. Fahrzeit 5 Minuten, und los gings. Monika ging mit Alina im Tal den Weg zurück nach K-G. Vom Infoschild ging der Steig sehr merkwürdig am Bach entlang aber mit gelben Pfeilen gekennzeichnet. Wir hatten dabei einige überspülte Felsen überwunden und waren nun am Klettersteigeinstieg.  Gerhard, Helga, Annemarie und Christian waren schon an den Seilen, Rosi war das zu unsicher und blieb am Auto, da waren Rudi und ich die Letzten die einstiegen. Alle mit Kletterset ausgerüstet, kletterten wir los. Es war abenteuerlich. Manche Haken waren an den wasserüberspülten Felsen, da war nass werden programmiert, aber der innere Schweinehund war längst überwunden denn diese Route war etwas besonderes. 3 x querten wir per Seilbrücke den reissenden Bach. An den mit Stahlseil gesicherten Felsen gings rauf und runter.  Wir hatten ein Erlebnis der besonderen Art!! Nur nasse und glatte Felsen, das Dröhnen vom Sturzbach und städig die volle Konzentration nicht abzurutschen. Immer wieder knapp an der Wasseroberkante kletterten wir immer weiter. Der Bach tobte und wir waren begeistert von dieser Kulisse und überwanden ein Hindernis nach dem anderen. Es war der Wahnsinn, als wir alle pitschnass aber heil nach mehr als einer Stunde am Ziel angekommen waren, waren wir stolz dass, das so gut geklappt hat. Diese Kletter-Route ist in einem sehr guten Zustand.  Runter gings am Normalweg durch den Wald und in K-G erfragten wir die weiteren Klettersteige, die man vom Tal aus klettern kann.

Samstag: Totaler Regentag

Das Wetter ließ nichts anderes zu, als sich im Tal zu bewegen. Wir fuhren ins nahe Tarvisio und schlenderten über den Markt und die Läden.  Am Nachmittag war Ruhe und Wellness im Hotel angesagt.

Sonntag: Vratatal

Das Wetter war nach wie vor schweinemäßig. Trotzdem fuhren wir nach Mojstrana und da rechts ab ins Vratatal. 12 Km lang war die schmale und bis 28% steile Strasse bis zum Aljazev Dom. Da beginnt eigentlich die Triglavtour, für uns wars leider nichts. So schützten wir uns mit allem was wir gegen Nässe dabei hatten, die Einheimischen dachten sich ihr Teil. Die Wanderung in Richtung Bergfuß am Partisanendenkmal vorbei dauerte eine gute halbe Stunde bis über uns das Gewitter wieder zurückschickte. Im Aljazev Dom (1015 m ) war der Bullerofen richtig gut eingeheizt, was uns sehr wohl tat. Nach einer guten Stunde Mittagsrast fuhren wir zurück bis Grancisce kurz vor Mojstrana. Hier ist der Kletterfelsen mit dem Klettersteig der Ferata Mojstrana. Dieser Klettersteig besteht aus der blauen (B) und der roten (C-D) Route. Auf Grund des schlechten Wetters und der herrschenden Nässe wählten wir die leichtere, also die blaue Route. Der Klewttersteig war tückisch, denn der Boden war aufgeweicht und rutschig. Mitten drin fing es auch wieder zu regnen an. In einer halben Stunde hatten wir den Klettersteig bewältigt und fühlten uns super, dass wir am letzten Tag unserer Kletterwoche einen Kletterabschluß hatten.

Am Abend lud uns unser lieber Christian zu einer geselligen Wein- Runde in der Bar Pristaves (Kneipe in K-G) ein. Danke Christian. Danke allen Tourmitgliedern, dass diese verregnete Woche doch so positiv gestaltet gestaltet werden konnte.

Montag: Heimreise

Das Hotel war OK, das Essen war gut und die Preise sehr zivil.